Prima facie

Preisgekröntes Theaterstück von Suzie Miller


 

Best New Play - Olivier Award 2023

 

Best New Play - WhatsOnStage Award 2023

Nürnberger Nachrichten vom 29.10.2025:

 

„Die Premiere [...] geriet zu einem beeindruckenden Kammerspiel mit Standing Ovations für Darstellerin Maria Kempken und Regisseurin Andrea Hintermaier. In dem eineinhalbstündigen Theatermonolog macht Kempken all die Fassetten – von der Star-Anwältin bis zum gedemütigten Opfer – eindrücklich sichtbar. [...]

In der klug gebauten Inszenierung von Andrea Hintermaier wird aus dem Monodrama ein bewegtes und bewegendes Stück."

 

(Michaela Höber)  Zum Artikel NN online hier oder siehe unten


Maria Kempken als Tessa, Foto: Alexander Resch
Maria Kempken als Tessa, Foto: Alexander Resch

Prima facie - juristischer Terminus für "Anscheinsbeweis"

Tessa hat es geschafft: Aus dem Arbeiterkind wurde eine gefragte Strafverteidigerin, die ihre Rosshaarperücke mit Stolz trägt. Ihr Terminkalender ist randvoll. Tessa verteidigt erfolgreich Männer, die wegen sexueller Übergriffe vor Gericht stehen. Die boxt sie raus, denn ein guter Verteidiger erzählt lediglich die beste Version der Geschichte. „Bei sexuellen Übergriffen steht meist Aussage gegen Aussage/Ja, die sexuelle Handlung fand statt, aber war sie auch einvernehmlich?“

Ihre Aufgabe ist es, die Lücken in der Anklage zu finden. Sie überprüft die Aussagen der Opfer. Denn im Kreuzverhör stehen meist die Frauen. Und Tessa geht es um die juristische Wahrheit: Sie muss nicht beweisen, ob das Opfer zugestimmt hat, sondern dass er nicht wusste, dass es kein Einvernehmen gab.

Abends geht es in den Pub – mit Alice und Julian – da fließen Prosecco und Tequila. Jedenfalls, wenn es etwas zu feiern gibt. Doch Vorsicht: „Eine Regel unter Anwälten lautet,/schmücke dich nicht mit dem Sieg./Schon am nächsten Tag kannst du verlieren.“ Aber das passiert Tessa selten, ihr Rat ist unter den Kollegen gefragt. Auch Julian braucht ihre Hilfe. Abends nach der offiziellen Arbeit, bei Vodka und Smalltalk, kommen die beiden sich näher und schlafen gleich in Julians Büro miteinander. Wird das eine Beziehung? Fast sieht es so aus.

Die beiden haben noch einmal Sex, der beiden gefällt. Doch dann passiert etwas, was Tessa nicht für möglich hielt. Julian wird sexuell übergriffig. Und Tessa steht vor der Frage, wie es in ihrem Leben nun weitergehen soll. War das nur schlechter Sex in stark alkoholisiertem Zustand oder war es eine Vergewaltigung? „Es steht so viel auf dem Spiel:/mein Privatleben,/Freunde,/die Familie./Meine Karriere./Alles, einfach alles/Das macht mir Angst.“ Tessa geht zur Polizei.

Sie wird zur Zeugin der Anklage und von nun an erlebt sie die Vorgänge im Gerichtsaal von der anderen Seite. Die Erkenntnisse, die sie dabei hat, verändern ihre Sicht auf die Dinge und sie kommt zu dem Schluss, dass die weibliche Erfahrung sexualisierter Gewalt in kein von Männern geprägtes juristisches System passt.

 

Suzie Millers aufwühlender Monolog wurde in Australien uraufgeführt. Im Frühjahr 2022 spielte Jodie Comer („Killing Eve“) die Rolle von Tessa am National Theatre in London. Mehr als 300.000 Zuschauer*innen sahen das Stück im Kino durch die Ausstrahlung des National Theatre live.

 

Der preisgekrönte Monolog der australischen Autorin Suzie Miller wurde 2019 in Sydney uraufgeführt und hat bereits erfolgreich im Londoner Westend und am Broadway Premiere gefeiert.

 

Deutschsprachige Erstaufführung war am 17. September 2023 im Deutschen Theater in Berlin.

 

 

Darstellerin: Maria Kempken
Regie: Andrea Hintermaier

Regieassistenz: Sabrina Hertle

Verlag: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH

Triggerwarnung:
Dieses Theaterstück behandelt Themen sexualisierter Gewalt und kann potenziell triggernd wirken. Wenn Sie betroffen sind oder sich unwohl fühlen, empfehlen wir Ihnen, die Vorstellung am besten mit einer vertrauten Person zu besuchen, mit der Sie sich im Anschluss über das Stück austauschen können.


Dauer: ca. 2 Stunden inkl. Pause

Achtung: Bei diesem Stück ist ein Nacheinlass nach Beginn der Vorstellung nicht mehr möglich!


Termine:

Fr, 12.12.2025 um 20 Uhr

Sa, 13.12.2025 um 20 Uhr

 

Ausverkauft: Sa, 10.01.2026 um 20 Uhr

Ausverkauft: So, 11.01.2026 um 18 Uhr

Sa, 07.03.2026 um 20 Uhr

Fr, 01.05.2026 um 20 Uhr

Eintritt ab:

 

VVK € 20,- / 18,-* | AK € 24,- / 12,-*

*ermäßigte Preise gelten für Schüler*innen, Studierende, Azubis und schwerbehinderte Menschen

zzgl. VVK-Gebühren von Reservix


Restkarten an der Abendkasse erhältlich. 50% Ermäßigung dort für Schüler*innen, Studierende, Azubis, FSJler*innen und Bufdis. Freier Eintritt mit Nürnberg- oder Fürth-Pass und für Geflüchtete


Fotos: Sebastian Autenrieth


Darstellerin

Foto: Jeanne Degraa
Foto: Jeanne Degraa

Maria Kempken

 

Die gebürtige Nürnbergerin absolvierte ihre Schauspiel-, Gesangs- und Tanzausbildung mit Auszeichnung an der Universität der Künste Berlin sowie in New York am Broadway Dance Center und am Lee Strasberg Theatre & Film Institute in Los Angeles. Engagements führten sie u. a. ans Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Nürnberg, die Luisenburg-Festspiele, die Komische Oper Berlin und das Deutsche Theater München, sowie regelmäßig an das Theater rote Bühne in Nürnberg, dem sie bis heute eng verbunden ist.

 

Ein breites Publikum kennt sie aus TV-Produktionen wie „Alles was zählt“, „Unter uns“, dem „Frankentatort“, „Notruf Hafenkante“ und „Die Spreewaldklinik“, sowie dem Long-Run-Musical „Das Wunder von Bern“ in Hamburg.

 

Darüber hinaus schrieb, produzierte und spielte sie die Titelrolle in ihrer eigenen Comedy-Serie „einfach Maria“ (MDR/ARD Mediathek) und entwickelt neben ihrer darstellerischen Tätigkeit Stoffe für Film & TV als Creative Producerin. Maria Kempken lebt mit ihrer Familie in Leipzig.

 

www.mariakempken.com

Regisseurin

Andrea Hintermaier

 

Andrea Hintermaier, geboren in Österreich, wächst in Nürnberg auf, studiert Theater- und Medienwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und assistiert gleichzeitig an diversen fränkischen Theatern (Staatstheater Nürnberg, Theater Pfütze, Gostner Hoftheater). Danach absolviert sie in Berlin eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Schauspielerin und bildet sich anschließend mit international renommierten Coaches, wie Susan Batson, Larry Moss und Mike Bernardin weiter.

 

Als Regisseurin, Produzentin und Autorin verwirklichte Andrea Hintermaier die soziokulturellen Projekte „My own secret bubble. A prison“, „Der Abbruch“ und „Experiment Tinder“ an der Tafelhalle Nürnberg, am 7 Stages Theater Atlanta und im Five Myles Studio New York. Ihr Kurzfilm „Bruno“, den sie 2012 schrieb, inszenierte und produzierte, lief auf den Filmfestivals Out on Film Festival Atlanta, Garden City Filmfestival Bengalaru, New Filmmakers New York und dem European Short Filmfestival. Der Film wurde zum Best world short auf dem Soho International Filmfest New York nominiert und lief im Sputnik Kino Berlin.

 

Andrea Hintermaier ist ebenfalls die künstlerische Leiterin der Schauspielschule für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Young Talents, die sie 2010 gründet. Mit großem Engagement leitet sie deren künstlerische und geschäftliche Interessen in Nürnberg und Berlin seither erfolgreich.